Schönes Wochenende, liebe Börsianer. Die Herbstferien habe ich in diesem Jahr an der türkischen Riviera verbracht. Ende Oktober ist es hier noch traumhaft mit 24 Grad und Sonne. Ich war im Ali Bey Club Manavgat und kann diesen Club wärmstens empfehlen. Es gibt 61 Tennisplätze auf der Clubanlage. Der Club ist optimal für alle Fans des Tennissports.
Der Check-in im Ali Bey erfolgt über WhatsApp. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie der amerikanische Kapitalismus, der solche großartigen Firmen hervorbringt, auf der ganzen Welt seine Spuren hinterlassen hat.
„WhatsApp hat keine Zukunft“: Das war die einschlägige Meinung der Presse, als Mark Zuckerberg die Messenger-App im Jahr 2014 für 19 Milliarden USD kaufte. Die Möglichkeit, Nachrichten zu versenden, bieten Apple und andere Smartphone-Hersteller schließlich auch nativ an.
Wofür braucht jemand noch eine zusätzliche Messenger-App? Als plattformunabhängigen Kommunikationskanal, den (fast) jeder Mensch benutzt. WhatsApp ist ein wunderbares Beispiel für einen Burggraben aufgrund von Netzwerkeffekten, ähnlich wie bei den Kreditkartenanbietern. Die Marktstellung ergibt sich ausschließlich daraus, dass viele Menschen ein Produkt nutzen.
Nach dem Quartalsbericht letzte Woche brach die Meta-Aktie zunächst ein und verzeichnete über 10 % Tagesverlust. Für mich als Aktionär ist das schmerzhaft, auch wenn ich die Aktie vor dem Jahr 2030 eh nicht verkaufen will.
Generell halte ich Mark Zuckerberg für einen herausragenden CEO. Er ist gut darin, seine Produkte Schritt für Schritt immer weiter zu verbessern. Facebook, Instagram und WhatsApp werden täglich von 3,5 Milliarden Menschen genutzt. Der Werbeumsatz, den Mark mit seinen Apps erzielt, steigt Quartal für Quartal kräftig an. Im dritten Quartal 2023 betrugen die kumulierten Werbeerlöse je Nutzer über alle Regionen noch 34,14 USD, im gerade abgelaufenen Quartal fielen sie 50 % höher aus.
Aber Mark Zuckerberg tendiert auch dazu, es regelmäßig auf der Kostenseite zu übertreiben. Im Quartalsbericht steht: „Daher gehen wir derzeit davon aus, dass das Wachstum der Investitionsausgaben in US-Dollar im Jahr 2026 deutlich höher ausfallen wird als im Jahr 2025.“ Das hat die Aktie auf Talfahrt geschickt. Mark Zuckerberg steckt nun gigantische Summen in die Entwicklung einer Allgemeinen Superintelligenz. Bei Börsianern werden Erinnerungen an sein Metaverse-Projekt wach.
Aber Rückschläge gehören dazu, wenn man versucht, zu innovieren. Das muss man einem CEO auch zugestehen.
In Deutschland gilt eher das Prinzip: „Wir sind für Innovationen – solange, bis mal jemand etwas Innovatives machen möchte.“ Denn für eine richtige Innovation kann kein vernünftiger Businessplan aufgestellt werden. Am Beginn steht eine unternehmerische Vermutung. Im formalen Sinne ist eine Innovation das Aufstellen einer neuen Produktionsfunktion , die man anfangs leider noch nicht kennt. In Konzernen ist so etwas nicht gerne gesehen. Fatalerweise.
Mein Fazit: Ich halte der Meta-Aktie die Treue. Eine Super-KI zu entwickeln, ist für Meta der richtige „Next Step“. Mit der Super-KI wird Mark Zuckerberg die Nutzungsdauer von WhatsApp deutlich erhöhen können.
Viele Grüße
Simon Betschinger