Schönen Mittag, liebe Börsianer, die New York Times hat gestern berichtet, dass Amazon plant, rund 600.000 Mitarbeiter durch Roboter zu ersetzen. Die Warenlager sollen künftig weitgehend automatisiert und ohne menschliches Personal funktionieren.
Diese Automatisierungsstrategie fügt sich nahtlos in das jüngst angekündigte Vorhaben ein, in über 2.300 Städten die tagesgleiche Zustellung von Lebensmitteln anbieten zu können.
Meine These: Kein anderer Anbieter wird bei der Online-Bestellung von Lebensmitteln preislich mit Amazon mithalten können – mit einer Ausnahme: Walmart. Der Einzelhandelsriese ist der einzige ernsthafte Konkurrent, der Amazon auf Augenhöhe begegnen kann.
Langfristig wird sich Amazon fantastisch entwickeln.
Ich bin allerdings etwas nervös vor den bevorstehenden Quartalszahlen am 30. Oktober. Nach der Ankündigung von Amazon, die Same-Day-Delivery-Initiative nun flächendeckend auszurollen, habe ich eine gehebelte Position (Hebel 3) eröffnet. Derzeit liegt diese Position im Minus, und die kommenden Zahlen könnten von den Investitionskosten in die Lieferinfrastruktur geprägt sein. In den nächsten Tagen werde ich entscheiden, ob ich die Position über die Zahlen hinweg halte.
Meine langfristige Amazon-Position halte ich bereits seit 2014 mit einem Plus von rund 1.300 Prozent. Diese Position betrachte ich mit Gelassenheit, wie schon in den vergangenen zehn Jahren. Wenn ich bei einem Unternehmen eine überragende Fünfjahresperspektive erkenne, bleibe ich investiert. Und ich bin überzeugt: Amazon wird im Jahr 2030 deutlich größer sein als heute.
Der Lebensmittelmarkt zählt zu den größten Märkten überhaupt, und in den USA deutet alles darauf hin, dass sich Walmart und Amazon in einem Duopol bei der tagesgleichen Zustellung nach Online-Bestellung die Marktanteile teilen werden. Zudem steigt Amazon, ähnlich wie Elon Musks Starlink, ins Satelliten-Internet-Geschäft ein. Schon im kommenden Jahr soll es losgehen. Auch dieses Geschäftsfeld dürfte die Umsätze zusätzlich ankurbeln.