Schönes Wochenende, liebe Börsianer. Investieren ist ein großes Abenteuer, das einerseits Wissen und andererseits auch Mut voraussetzt. Je früher man in seinem Leben damit beginnt, einen Sparplan in einem Welt-ETF aufzusetzen, desto stärker wird man im höheren Alter vom Zinseszinseffekt der Kapitalmärkte profitieren. Mein Standard-Welt-ETF ist übrigens der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Distributing (WKN A1JX52).
Vor drei Wochen berichtete ich von einer Aktienmarktstudie der Deutschen Bank über einen Zeitraum von 180 Jahren. Ein herausstechendes Ergebnis war, dass ein Portfolio, das zu 60 % auf den Aktienmarkt und zu 40 % auf Anleihen setzt, überragende Sicherheit bei guter Rendite bietet – vor allem dann, wenn man Anleihen in Phasen höherer Zinsen kauft.
Derzeit sind die Zinsen in den USA hoch. Letzte Woche habe ich mir einen kleinen Korb mit Anleihen von Microsoft, Apple, McDonald’s und Oracle gekauft. Im Schnitt habe ich mir dadurch Zinsausschüttungen von fast 6 % jährlich gesichert. Ich habe Unternehmen ausgewählt, bei denen ich es persönlich für nahezu unmöglich halte, dass sie in den nächsten 10 bis 20 Jahren in Zahlungsschwierigkeiten geraten.
Konkret habe ich folgende Anleihen gekauft:
Folgendes muss man bei Anleihen beachten:
Wenn das allgemeine Zinsniveau (US-Staatsanleihen) steigt, fallen die Kurse der Unternehmensanleihen und andersherum. Beispiel: Die Oracle-Anleihe hat eine modifizierte Duration von 8,5. Wenn die Marktzinsen um 1 % fallen, würde die Oracle-Anleihe um 8,5 % zulegen.
Steigende Inflation ist Gift für Anleihen. Wenn die Inflation anzieht, fallen Anleihekurse in der Regel.
Die Zinsen werden in USD ausbezahlt. Das heißt: Welcher Betrag in Euro ankommt, hängt von der Wechselkursentwicklung ab. Wenn der Euro gegenüber dem USD steigt, verlieren die Anleihen in Euro an Wert.
Ich spekuliere auf Kursgewinne mit den Anleihen vor dem Laufzeitende.
Die Notenbanken FED und EZB haben die Geldwertstabilität als primäres Ziel, und ich bin überzeugt, dass es ihnen gelingen wird, die Inflationsrate bei rund 2 % zu stabilisieren. Unterstützung erhalten die Notenbanken von der Künstliche-Intelligenz-Revolution: Konzerne können viele Arbeitsaufgaben automatisieren. Das schwächt die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften und wird die Lohnsteigerungen in Grenzen halten.
Derzeit beträgt der Zinssatz bei 20-jährigen US-Staatsanleihen 4,7 %. Ich prognostiziere, dass er in einigen Jahren wieder bei rund 3 % liegen wird. Warum? Wenn sich die Inflationserwartungen stabilisiert haben, wird das auch die langfristigen Marktzinsen wieder zügig nach unten ziehen. Mein Korb mit den vier Unternehmensanleihen würde dann zwischen 10 % und 15 % zulegen. Dann plane ich zu verkaufen. Bis es so weit ist, freue ich mich Jahr für Jahr über die eingehenden Zinszahlungen.
Viele Grüße
Simon Betschinger
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Haftungsausschluss:
Ich schreibe Ihnen als Journalist. Meine Texte sind rein zur Information gedacht. Ich bin weder Ratgeber noch Empfehlungsgeber. Geld, das man an den Kapitalmärkten investiert, kann starken Kursschwankungen unterliegen.