Guten Morgen, liebe Börsianer. Gold steigt um 2,7 % auf 4.317 USD je Feinunze. Der Anstieg nimmt zunehmend exzessive Züge an – der Chart zeigt eine parabolische Kurve. Angeheizt wird die Gold-Euphorie vom einflussreichsten Banker der Welt: Jamie Dimon, dem CEO von JPMorgan. JPMorgan ist die größte und mächtigste Bank der Welt. Bei einer Konferenz in Washington sagte er, dass Gold im aktuellen Umfeld ohne Weiteres auf 5.000 bis 10.000 USD steigen könnte.
Gold ist eigentlich ein Krisenindikator. Wenn ich nur den Goldpreis vor Augen hätte und nicht wüsste, wie der restliche Aktienmarkt steht, würde ich vermuten, dass wir uns in einer schweren Finanzkrise befinden.
Fakt ist: Viele reiche Menschen bauen derzeit für hohe Milliardensummen Goldbestände auf. Ich würde dieses Preissignal nicht völlig ignorieren. Die amerikanischen Technologieaktien sind überhitzt. Eine heftige Korrektur in den nächsten drei Monaten würde mich nicht wundern. Es tut gut, etwas Cash auf der Seite zu haben.
Gold handle ich übrigens nicht als Spekulant. Ich muss nicht überlegen, wann der richtige Zeitpunkt zum Ausstieg ist. Ich betrachte Gold als Assetklasse, die mir eine jährliche Verzinsung einbringen soll. Einmal pro Jahr verkaufe ich 3 % meiner Goldbestände. Je höher der Goldpreis gestiegen ist, desto größer ist dieser Betrag. Eine Ausnahme würde ich nur machen, wenn Gold in einer grenzenlosen Euphorie auf 8.000 USD steigt. Dann würde ich Gold abstoßen und in Immobilien tauschen.
Viele Grüße
Simon Betschinger